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AI Made in Bremen: Unser Beitrag zu einer nationalen KI-Strategie
20. Mai 2025
Wir, die in der U Bremen Research Alliance (UBRA) zusammengeschlossenen Wissenschaftseinrichtungen wollen uns aktiv in die Weiterentwicklung des KI-Ökosystems in Deutschland einbringen.
Anlass dieser gemeinsamen Erklärung ist der Beschluss der Konferenz der Regierungschef:innen der Länder vom 12. März 2025, der die zentrale Bedeutung von Künstlicher Intelligenz (KI) für die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands betont und den Ausbau leistungsfähiger regionaler Strukturen fordert.
Bremen steht für eine verantwortungsvolle, gesellschaftlich verankerte Entwicklung und Anwendung von KI. Forschungseinrichtungen, Hochschulen und Unternehmen der Region treiben innovative Ansätze mit klarem Fokus auf Open Science, Nachhaltigkeit und demokratische Werte voran. Wir möchten zum Ausdruck bringen, dass wir mit dem Beschluss der Länder übereinstimmen: Es braucht gezielte Investitionen in bestehende Strukturen, den Ausbau offener Plattformen und die Unterstützung gemeinsamer Innovationsvorhaben zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft.
Bereits heute wirken in Bremen exzellente Forschungsinitiativen, Transferstrukturen und Datenräume eng zusammen, um die Potenziale von KI im Sinne von Demokratie, Vielfalt und Weltoffenheit zu entfalten. Für die nationale KI-Strategie möchten wir weiterhin gezielte und nachhaltige Impulse setzen - als Modellregion für vertrauenswürdige KI, als Standort nachhaltiger digitaler Infrastrukturen und als Knotenpunkt für offenen, interdisziplinären Wissenstransfer.
Bremens Stärke: Interdisziplinäre KI-Forschung in einem starken Netzwerk
Das Land Bremen hat sich auf Basis langjähriger Expertise, starker Netzwerke und exzellenter Forschung als Standort interdisziplinärer KI-Forschung mit gesellschaftlichem Fokus etabliert. Besonders hervorzuheben ist die Rolle der Universität Bremen, die gemeinsam mit Partnerinstitutionen in der U Bremen Research Alliance, wie dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), dem Fraunhofer-Institut für Digitale Medizin (MEVIS) sowie dem Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie (BIPS) einen bedeutenden Beitrag zur KI-Forschung, zur KI-Lehre und zur menschzentrierten verantwortungsvollen KI-Anwendung leistet. Mit dem Wissenschaftsschwerpunkt "Minds, Media, Machines" (MMM), dem DFG Sonderforschungsbereich EASE sowie der EFRE-geförderten IT-Infrastruktur Biosignals-HUB für Biosignal-adaptive Systeme wurde eine sehr tragfähige Basis für wissenschaftliche Exzellenz geschaffen. Diese wird ergänzt durch wissenschaftliche Einrichtungen an der Universität Bremen wie das Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung (ZeMKI) und das Data Science Center sowie zwei DFG KI-Forschungsgruppen LifespanAI und ComAI, die innovativen Themen der KI grundlegend beforschen. Das DFKI Bremen trägt mit seinen international anerkannten Einrichtungen Robotics Innovation Center und der Abteilung für Cyber-Physical Systems wesentlich zur Sichtbarkeit und Weiterentwicklung des Standorts bei. Mit dem DFKI Robotics Innovation Center sowie dem universitären Institute for Artificial Intelligence sind zudem zwei UBRA-Mitglieder unter den Gründungsmitgliedern des Robotics Institute Germany (RIG), das darauf abzielt, das Know-how im Bereich KI-basierter Robotik auf nationaler Ebene zu bündeln. Die UBRA insgesamt stärkt durch ihre Leitprojekte Forschungsdatenmanagement und Data Science sowie Künstliche Intelligenz und ihr Peer-to-Peer-Netzwerk KI die interdisziplinäre Forschung und den Wissenstransfer sowie die institutionenübergreifende Zusammenarbeit.
Kompetenzentwicklung für KI: Lehre, Ausbildung und Qualifizierung von Talenten
Besonders die Befähigung, Ausbildung und Förderung von Talenten im Bereich KI ist ein zentrales Element des Bremer KI-Ökosystems. Strukturierte Programme wie die DFG Graduiertenkollegs CAUSE, HEARAZ und KD2School sowie das landesgeförderte AI Center for Health Care vernetzen Promovierende in interdisziplinären Teams und stärken die wissenschaftliche Kooperation in der Region.
Der internationale Masterstudiengang „Artificial Intelligence and Intelligent Systems“ der Universität Bremen zieht KI-Talente aus aller Welt nach Bremen. Weitere Studienangebote (von Medizintechnik an der Hochschule Bremerhaven, über Digital Media, gemeinsam angeboten von der Universität Bremen und der Hochschule für Künste, sowie praxisnahe Studiengänge an der Hochschule Bremen mit KI-Schwerpunkten, bis hin zur Graduiertenausbildung Data Train - Training in Research Data Management and Data Science, die gemeinschaftlich in der UBRA angeboten wird) bieten vielfältige Anknüpfungspunkte für forschungsnahe Lehre in dynamischen Anwendungsfeldern.
Diese Ausbildungslandschaft trägt zu einem stabilen Fundament mit dem Anspruch bei, für eine zukunftsfähige, werteorientierte KI-Entwicklung in Deutschland und Europa einzustehen.
Modellregion für vertrauenswürdige KI: Open Science, Transfer und gesellschaftlicher Mehrwert
Eine menschenzentrierte, wertebasierte KI-Entwicklung erfordert offene Strukturen, kollaborative Wissenschaft und einen verantwortungsvollen Umgang mit Daten und Technologien. In Bremen ist Open Science nicht nur ein methodischer Ansatz, sondern ein gelebtes Forschungsprinzip, das den Zugang zu Wissen und die gesellschaftliche Teilhabe an technologischen Entwicklungen konsequent fördert.
Forschungseinrichtungen wie das Virtual Research and Training Building (ViB), die LabLinking Facilities und der Biosignals HUB schaffen dafür Räume, in denen Forschungsergebnisse nicht isoliert bleiben, sondern aktiv geteilt, weiterentwickelt und in kooperative Innovationsprozesse überführt werden. Auch im Bereich der regionalen Vernetzung zeigt Bremen klare Stärke: Über Initiativen wie Data Nord, die Beteiligungen an der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) und Aktivitäten im Rahmen von GAIA-X wird der Aufbau interoperabler Datenräume vorangetrieben, die Unternehmen wie Gesellschaft den Zugang zu vertrauenswürdiger KI erleichtern und langfristig sicherstellen sollen.
Ergänzt wird diese Open-Science-Kultur durch anwendungsorientierte Einrichtungen wie das Technologie-Zentrum Informatik und Informationstechnik (TZI) der Universität Bremen, das gezielt den Transfer von KI-Forschung in konkrete Anwendungen unterstützt. Der Digital Hub Industry fördert zudem die Umsetzung innovativer Technologien in die regionale Wirtschaft und stärkt Gründungsaktivitäten im Bereich der datengetriebenen Innovation. Mit weiteren Vorhaben wie beispielsweise #MOIN – der Modellregion Industriemathematik – verfolgt Bremen einen konsequent ganzheitlichen Ansatz, der die Schnittstellen zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft in den Mittelpunkt stellt.
Wir zeigen damit exemplarisch auf, wie offene Forschung, nachhaltiger Transfer und gesellschaftlicher Mehrwert zusammenwirken können.
Nachhaltige KI-Infrastrukturen als Basis verantwortungsvoller Innovation
Eine zukunftsfähige nationale KI-Strategie braucht digitale Infrastrukturen, die ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeit in Einklang bringen. Bremen verfolgt diesen Weg konsequent und institutionell verankert.
Die Universität Bremen hat sich 2025 zu einer neuen Nachhaltigkeitsstrategie verpflichtet, die über reine Energiefragen hinausgeht: Sie verbindet in allen Bereichen – von Forschung über Lehre und Transfer bis zum Campusbetrieb – ökologische Verantwortung mit sozialer Teilhabe, wissenschaftlicher Offenheit und technologischer Innovationskraft.
Bereits heute betreibt Bremen erste nachhaltige Recheninfrastrukturen, wie das Green IT Housing Center der Universität. Regionale Potenziale – Windenergie, Flächenverfügbarkeit und nachhaltige Kühlmöglichkeiten – bieten gute Bedingungen für den Ausbau energieeffizienter Rechenzentren. Im Zusammenspiel mit der starken Open-Science-Kultur entsteht so ein Umfeld, in dem ressourcenschonende, verantwortungsvolle KI-Systeme erforscht, entwickelt und in die Anwendung gebracht werden können.
Wir sind bestrebt, in Zusammenarbeit mit Bund und Ländern Modellprojekte für nachhaltige IT- und KI-Infrastrukturen aufzubauen – als Reallabore für eine digitale Zukunft, die ökologisch tragfähig, gesellschaftlich akzeptiert und wirtschaftlich anschlussfähig ist.
Menschzentrierte KI im Dienst von Demokratie, Vielfalt und Weltoffenheit
Wir bringen unsere Bremer Kompetenzen gerne ein, um die technologische Souveränität in Deutschland und Europa zu stärken. Eine enge Zusammenarbeit mit relevanten Akteuren aus Forschung, Wirtschaft und Politik ist dabei entscheidend, um eine KI-Entwicklung zu fördern, die gesellschaftliche und demokratische Aspekte einer wertebasierten und menschzentrierten Ausgestaltung von KI in den Mittelpunkt stellt.
Mit der Ausrichtung der International Joint Conference on Artificial Intelligence IJCAI-ECAI 2026 in Bremen wird ein nächster Schritt getan, die internationale Sichtbarkeit Deutschlands und der Bremer Region im Bereich Künstliche Intelligenz weiter auszubauen – auf der Grundlage von Offenheit, Vielfalt sowie wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Verantwortung.
Über die U Bremen Research Alliance in Kürze:
Die U Bremen Research Alliance (UBRA) ist der Verbund der Universität Bremen und der zwölf Bund-Länder-finanzierten außeruniversitären Forschungseinrichtungen im Bundesland Bremen mit zusammen rund 6.500 Beschäftigten. Die UBRA zeichnet sich durch die regionale multilateral-strategische Ausrichtung und Stärkung der Zusammenarbeit ihrer Mitglieder aus und steht für große, institutionenübergreifend bearbeitete Forschungsthemen. Um kooperative zukunftsorientierte Wissenschaft zu stärken, verfolgt sie gemeinschaftlich das Ziel, einen abgestimmten Raum für Innovation, Infrastruktur, Forschung und Transfer zu schaffen.
Die Mitglieder der U Bremen Research Alliance sind:
Universität Bremen; Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI); Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI Standort Bremen); Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt – Institut für Raumfahrtsysteme; Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt – Institut für den Schutz maritimer Infrastrukturen; Deutsches Schifffahrtsmuseum Leibniz-Institut für Maritime Geschichte (DSM); Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM; Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme IWES; Fraunhofer-Institut für Digitale Medizin MEVIS; Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS; Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT); Leibniz-Institut für Werkstofforientierte Technologien – IWT; Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie.
Kontakt
Derk Schönfeld
Geschäftsführer der U Bremen Research Alliance
E-Mail: derk.schoenfeld@vw.uni-bremen.de
Tel.: +49 (0) 421 218 60019
Prof. Dr. Tanja Schultz
Co-Sprecherin Wissenschaftsschwerpunkt „Minds, Media, Machines“ der Universität Bremen
Co-Sprecherin Leitprojekt Künstliche Intelligenz der U Bremen Research Alliance
E-Mail: tanja.schultz@uni-bremen.de
Telefon: +49 (0) 421 218-64270