Von Merle El-Khatib
04. Dez 2023
„Daten sind das Gold der Gegenwart, man muss mit ihnen aber auch sorgsam und verantwortungsvoll umgehen“,
betonte Prof. Dr. Jutta Günther. Aus diesem Grund sei DataNord als zukunftsweisende Initiative von enormer Bedeutung.
Die Rektorin zeigte sich sehr erfreut über die Bewilligung von DataNord und die damit verbundene Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und Finanzierung durch die Europäische Union - NextGenerationEU. Sie gratulierte den am Antrag beteiligten DataNord Sprecher:innen (Prof. Dr. Iris Pigeot, Universität Bremen/BIPS, Prof. Dr. Frank Oliver Glöckner, Universität Bremen/AWI, Prof. Dr. Rolf Drechsler, Universität Bremen/DFKI) und DataNord Koordinatorinnen (Dr. Tanja Hörner, U Bremen Research Alliance und Dr. Lena Steinmann, Data Science Center der Universität Bremen ) zu dem bemerkenswerten Erfolg.
Im Anschluss definierte Prof. Dr. Frank Oliver Glöckner in seinem Vortrag die Bedeutung von Datenkompetenz, gemäß der „FAIR Data Principles“. Damit Forschungsdaten nachhaltig, disziplinübergreifend und verlustfrei genutzt werden können, müssen sie FAIR sein, d.h. auffindbar (Findable), zugänglich (Accessible), interoperabel (Interoperable) und wiederverwendbar (Re-usable). Datenkompetenz sei die Grundlage, um aus Daten neue Erkenntnisse zu gewinnen und deren Potenzial gewinnbringend zu nutzen. Leider fehle es an Datenexpert:innen. Diesem Umstand soll durch Datenkompetenzzentren (DKZ) entgegengewirkt werden. Deutschlandweit werden elf DKZ gefördert. DataNord ist eines von sechs regionalen DKZ, eines von vier interdisziplinären DKZ und das einzige DKZ im Norden.
DataNord Sprecher Prof. Dr. Rolf Drechsler fügte hinzu:
„Mit Daten kann man viel machen, wir wollen die Welt ein bisschen besser machen“.
Dass der Wissenschaftsstandort Bremen zur nachhaltigen Steigerung der Datenkompetenzen bei Forschenden aller Bremer Fachgebiete und Karrierestufen beiträgt, daran zweifelt in dieser Runde niemand. Raum für Gespräche darüber, wie die Welt durch Forschungsdatenmanagement konkret besser gemacht werden kann, lieferte das anschließende Get-together, bei dem angeregt diskutiert und der Erfolg gemeinsam zelebriert wurde.
Als Teil der U Bremen Research Alliance und in enger Zusammenarbeit mit den regionalen NFDI-Konsortien soll ein interdisziplinäres Datenkompetenzzentrum (iDKZ) für die Region Bremen (Akronym: DataNord) mit starker Vernetzung, insbesondere im norddeutschen Raum, aufgebaut werden. Hier sollen Promovierende der fünf Profilbereiche „Sozialwissenschaften“, „Gesundheitswissenschaften“, „Umwelt- und Meereswissenschaften“, „Material- und Ingenieurswissenschaften“ und „Geisteswissenschaften“ durch Beratungs- und Trainingsangebote zu Datenexpert:innen ausgebildet werden.
Auch aufgrund der in den letzten Jahren u.a. mit Förderung durch das Land Bremen und strukturellen Beiträge der Mitglieder der U Bremen Research Alliance aufgebauten Infrastruktur im Bereich Forschungsdatenmanagement konnte sich der Standort Bremen bei der Bewerbung als Datenkompetenzzentrum gegenüber anderen Standorten durchsetzen. In DataNord wird die regionale wissenschaftliche Daten-Expertise gebündelt und eine synergetische Anbindung an bestehende Strukturen und Initiativen ermöglicht.
Seit Jahren implementierte Strukturen sind beispielsweise das von der U Bremen Research Alliance (UBRA) angebotene Trainingsprogramm für Promovierende - Data Train und das UBRA-Leitprojekt Forschungsdaten, welches Kooperation zwischen den UBRA-Mitgliedseinrichtungen im Bereich Data Science unterstützt und fördert. Hier entstanden ist z. B. das Whitepaper „Etablierung eines kooperativen Forschungsdatenmanagements in der U Bremen Research Alliance“. Zudem gibt es das Data Science Center (DSC), ein interdisziplinäres Institut der Universität Bremen, welches die Kompetenzen und Vorhaben der Universität Bremen im Bereich Data Science bündelt, koordiniert und weiterentwickelt. Die in Bremen entwickelten Forschungsrepositorien PANGAEA (https://www.pangaea.de) und Qualiservice (https://www.qualiservice.org/de) sind international anerkannt und erfolgreich im Einsatz, um Forschungsdaten zentral zu sammeln und bereitzustellen. Auch die hohe Beteiligung der Universität Bremen und den Mitgliedern der UBRA an NFDI-Konsortien, zeugt von großer Expertise des Bremer Standorts im Bereich Forschungsdatenmanagement.
Weitere Informationen zu DataNord finden Sie in der Pressemitteilung.