Verfahren der Magnetresonanz (MR)-Bildgebung stellen in vielfacher Hinsicht aussichtsreiche Analysemöglichkeiten für die Erforschung des materiellen Kulturerbes dar. Im Vergleich zu Techniken wie der Mikroskopie, Endoskopie oder diversen computertomographischen (CT) Methoden ist ihr Einsatzspektrum bisher aber nur rudimentär ausgeschöpft. Ausgehend von der Möglichkeit einer einzigartigen transdisziplinären und regionalen Allianz in der U Bremen Research Alliance zwischen Deutschem Schifffahrtsmuseum (DSM), Fraunhofer MEVIS und dem MAPEX Center for Materials and Processes an der Universität Bremen widmet sich die geplante Konferenz am 7. und 8. Dezember 2023 der Forschungsstandbestimmung zum Themenfeld komplementärer Methoden und Technologien zur Erschließung und Konservierung historischer und archäologischer Objekte.
Gemeinsam mit internationalen Expert:innen aus den Bereichen Archäologie, Kulturerbeforschung, Materialforschung und Physik der Bildgebung sollen die epistemischen Möglichkeiten von MR-Methoden und deren Komplementarität zu bisher geläufigen Verfahren zum Konservierungsmonitoring und zur Kulturerbeforschung diskutiert werden. Der Ausgangspunkt hierzu sind die facettenreichen und seit jeher interdisziplinären Materialforschungen rund um die sogenannte Bremer Kogge als ein Zentralobjekt des DSM. Dabei interessieren sich die Forschenden zunächst primär für neue Erkenntnisse in Bezug auf die sachgerechte Erhaltung materiellen Kulturerbes durch ein innovatives Studium konservatorischer Methoden. Ferner geht es um neue Erkenntnisse in Bezug auf die technische Einsatzfähigkeit von MR-Methoden für diverse Biomaterialien und die Analyse konservatorischer Substanzen. Schlussendlich sollen neue Forschungsfragen durch die Identifikationsmöglichkeit biologischer Materialitäten in kulturellen Artefakten für historische und kulturwissenschaftliche Ansätze entstehen.
Do. 07.12.2023</hh4>
Ort: Hochschule Bremerhaven
11:00 – 11:30 Anreise und Welcome Reception
11:30 – 12:30:
Eröffnung durch das Organisationsteam
Klaus Eickel (HS Bremerhaven/Fraunhofer MEVIS), Pia Götz (MAPEX),
Alexander Reis (DSM), Sebastian Vehlken (DSM)
Grußwort
Ruth Schilling (DSM)
Holzfunde und Konservierung im Land Bremen
Dieter Bischop (Landesarchäologie Bremen)
12:30–13:30 Mittagspause
Ortswechsel in die Koggehalle des DSM
13:30-14:45 PANEL I
Zustandsüberwachung von archäologischen Holzstrukturen
Amandine Colson (Denkmal 3D, Vechta)
Seh-Stücke – Maritimes digital entdeckt - Führung durch die Sonderausstellung
Frederic Theis (DSM)
Ortswechsel zur Hochschule Bremerhaven
15:00–16:00 PANEL II
Stabilisierung von archäologischem Nassholz: Die Anwendung von MRT und Mikro-CT zur Analyse der Strukturveränderungen
Ingrid Stelzner (LEIZA Leibniz Institut für Archäologische Wissenschaften, Mainz)
Digital techniques for the examination of historical and/or archaeological wood
Jana Gelbrich (Leibniz Institut für Werkstofftechnik, Bremen)
16:00–16:30 Kaffeepause
16:30–18:00 PANEL III
Komplementäre Untersuchungsmethoden für Holz und andere Materialien
Wolf-Achim Kahl / Ekkehard Küstermann (MAPEX/Universität Bremen)
Magnetresonanz als Zukunftstechnologie zur Untersuchung von Kulturgütern
Philipp Mörchel (Fraunhofer IIS, Würzburg)
Affordable, mobile low field nuclear MRI for applications in the field – and in cultural heritage?
Marco Meixner (TU Dresden) / Carel Windt (Forschungszentrum Jülich)
19:00-22:00 Conference Dinner & Networking
Fr. 08.12.2023
Ort: Hochschule Bremerhaven
09:00–11:00 Opening Talk & Workshops I
MRI and mCt-scans of humankind’s oldest wooden hunting weapons from Schöningen
Dirk Leder (Niedersächsisches Landesamt für Denkmalschutz, Hannover)
11:00–11:30 Kaffeepause
11:30–13:00 Opening Talk & Workshops II
Nassholzkonservierungsmethoden im Vergleich, eine Studie im Rahmen des KUR Projekts: Massenfunde in der Archäologie
Markus Wittköpper (LEIZA Leibniz Institut für Archäologische Wissenschaften, Mainz)
13:00–14:00 Mittagspause
14:00–15:30 Roundtable & Sum-Up
Fragen zum Programm beantworten:
Alexander Reis (A.Reis@dsm.museum) oder Sebastian Vehlken (S.Vehlken@dsm.museum). Interessiertes Fachpublikum ist herzlich eingeladen, an der Tagung teilzunehmen.
Anmeldungen nehmen ebenfalls Alexander Reis und Sebastian Vehlken entgegen.