Von Merle El-Khatib
10. Feb 2025
Prof. Dr. Tanja Schultz, Sprecherin des UBRA-Leitprojekts Künstliche Intelligenz, begann zunächst mit einer Einführung in das Thema Biosignale und verglich ihre Anwendungsmöglichkeiten in traditionellen und künstlichen Intelligenzsystemen. Sie machte deutlich, dass, obwohl KI bereits eine Reihe menschlicher Sinne simulieren kann, einige wichtige Fähigkeiten, wie beispielsweise soziales Verständnis und emotionale Empathie, noch fehlen. Sie gab außerdem einen Überblick über die bereits eingesetzte Sensornutzung.
Im Fokus des Vortrags stand die Vorstellung des von Professorin Schultz geleiteten Projekts „Biosignals-HUB: Biosignal Sensors for Human-Centered AI @ University of Bremen", das sich über einen Zeitraum von vier Jahren mit der Entwicklung innovativer Biosignalgeräte und dem Aufbau einer leistungsstarken Infrastruktur befasst. Diese sollen zur Erfassung und Interpretation multimodaler Biosignale eingesetzt werden, um zukünftige KI-Systeme an die Bedürfnisse ihrer menschlichen Nutzer:innen anzupassen. Der Biosignals-HUB wird mit 2,9 Millionen Euro vom Land Bremen und mit 1,9 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.

Matthew White, wissenschaftlicher Mitarbeiter beim CSL, präsentierte die geplante Vorgehensweise im Projekt "Biosignals-HUB". Ein wesentlicher erster Schritt besteht darin, die zu nutzenden Geräte auszuwählen. Diese beinhalten ein EEG-Stirnband, Smart Glasses, Fitnessarmbänder, EKGs, Hörgeräte und einen zentralisierten Empfänger zur Datenspeicherung und -übertragung. Diese Geräte müssen dazu in der Lage sein, Biosignale im Alltag unauffällig und bequem zu erfassen und intuitiv in ihrer Handhabung zu sein. Der zweite Schritt umfasst den Aufbau einer geeigneten Datenspeicher-Infrastruktur, die auch eine intensive Datenanalyse ermöglicht. Die hierfür notwendige GPU-Server-Infrastruktur wird an der Universität Bremen eingerichtet, sodass alle Daten lokal gespeichert und verarbeitet werden können und eine Interaktion mit internationalen Cloud-Services somit nicht notwendig ist.
Vernetzungen mit bestehenden Projekten (Digihero, HERAZ, Lifespan AI, KI Leitprojekte des AI Center for Health Care) werden angestrebt. Natürlich ist auch ein reger Wissens- und Ideenaustausch innerhalb des UBRA-Netzwerks weiterhin im Projektplan vorgesehen. Im Anschluss an die Präsentation wurden während einer interaktiven Frage-Antwort-Runde und Diskussion bereits wertvolle fachliche Impulse gesammelt.
Ein anschließendes Get-together bot den Teilnehmenden die Möglichkeit zum weiteren Austausch und rundete das Event ab.
Netzwerk-Treffen
Die Treffen des Peer-to-Peer-Netzwerks Künstliche Intelligenz finden jeweils am ersten Freitag im Monat von 12:00-13:30 Uhr statt und sind offen für erfahrene Wissenschaftler:innen aller Mitgliedseinrichtungen der U Bremen Research Alliance. Bei Interesse melden Sie sich bitte bei der Koordinatorin Dr. Monika Michaelis.
Übersicht der geplanten Treffen in 2025:
07.02.2025 | Biosignal-Hub (Prof. Dr.-Ing. Tanja Schultz) |
07.03.2025 | AI4Prevention (Prof. Dr.-Ing. Horst K. Hahn) |
04.04.2025 | LSC Digital Public Health (Prof. Dr. Benjamin Schüz) |
06.06.2025 | Small Data (Dr. Felix Putze) |
05.09.2025 | UBRA / LAC IJCAI zu den Planungen (Prof. Dr.-Ing. Tanja Schultz, Prof. Dr. Dr. h.c. Frank Kirchner) |
07.11.2025 | Metamaterialien (Dr. Dennis Phillip) |