Peer-to-Peer-Netzwerktreffen KI zu AI4Prevention

Am 7. März 2025 veranstaltete die U Bremen Research Alliance ein erneutes Treffen des Peer-to-Peer Netzwerkes Künstliche Intelligenz, einer Plattform für erfahrene Forschende aus den UBRA-Mitgliedseinrichtungen, mit dem Ziel, KI-Forschung und ihre Anwendung zu fördern. Dieses Mal lud Prof. Dr.-Ing. Horst Karl Hahn in das Fraunhofer-Institut für Digitale Medizin MEVIS ein, um die Idee eines Vorhabens unter dem Titel „AI4Prevention“ vorzustellen und mit den Anwesenden über die Definition von Teilprojekten zu diskutieren. Die Idee entstammt einem Strategieprozess im AI Center for Health Care.

Von Merle El-Khatib

10. Mär 2025

Professor Hahn und Dr. Michaelis begrüßten die Teilnehmenden.   © Derk Schönfeld / U Bremen Research Alliance

Prof. Dr.-Ing. Horst Karl Hahn, Sprecher des UBRA-Leitprojekts Künstliche Intelligenz (KI) sowie Institutsleiter des Fraunhofer MEVIS, und Dr. Monika Michaelis, Koordinatorin des UBRA-Leitprojekts Künstliche Intelligenz (KI), begrüßten die Teilnehmenden und gaben neuen Teilnehmenden die Gelegenheit sich vorzustellen. Nach der Vorstellungsrunde stellte Professor Hahn die Grundüberlegungen zu „AI4Prevention“ vor: KI hat das Potential hat, das Gesundheitswesen zu revolutionieren. Sie bietet die Chance das Gesundheitssystem effektiver und effizienter zu machen. Während sich die Gesundheitsversorgung heute hauptsächlich auf die Behandlung von Krankheiten und Verletzungen konzentriert, liegt ihr wahres Potential im Bereich der Prävention und frühzeitigen Heilung. Durch den Einsatz von KI in der Prävention, in Vorhersagemodellen und in der Früherkennung könnten Krankheiten in einem heilbaren Stadium identifiziert und dadurch Todesfälle vermieden werden. Schon in 2024 trafen sich UBRA-Expert:innen zu einem Strategieworkshop und definierten die konkreten Bausteine des umfangreichen AICHC-Folgeprojekts „AI4Prevention“.

„Wir wollen gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern aus Wissenschaft, Versorgung und Wirtschaft neue Maßstäbe in der KI-gestützten Gesundheitsvorsorge setzen. Durch die Kombination innovativer Technologien, einem strikten Fokus auf deren Zuverlässigkeit sowie transparenter Kommunikation kann die Prävention von Krankheiten signifikant verbessert werden. Damit leisten wir einen entscheidenden Beitrag zur „Early Medicine“ und zur nachhaltigen Stärkung des europäischen Gesundheitswesens.“

Die Professoren Hahn und Wright leiteten die Diskussionsrunde ein. Die Teilnehmenden gaben vielfältige Impulse und es fand reger Austausch statt.   © Monika Michaelis / U Bremen Research Alliance
Professor Zeeb gab Einblick in die im Cluster 2 berücksichtigten Arbeitspakete am Leibniz ScienceCampus DiPH.

Teil der Expert:innen des Strategieworkshops waren auch Prof. Dr. Hajo Zeeb und Prof. Dr. Marvin N. Wright (Universität Bremen/Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS), Forschende am Leibniz ScienceCampus Digital Public Health (DiPH) Bremen. Dieser setzt sich aus drei Forschungsclustern zusammen: (1) Digitale Kluft und gesundheitliche Chancengleichheit, (2) Digitalisierung in der Primär- und Sekundärprävention und (3) Mensch-Digitale Interaktionen in DiPH. Bei AI4Prevention geht es u. a. um eine datenbasierte Vorhersage der Wahrscheinlichkeit bestimmter Erkrankungen durch Algorithmen und die Integration unterschiedlicher Datentypen. Als DiPH-Leiter stellte Professor Zeeb den Anwesenden daher den „Forschungscluster 2: Digitalisierung in der Primär- und Sekundärprävention“ vor und gab Einblick in die in diesem Cluster berücksichtigten Arbeitspakete.

Konrad H. Stopsack ist kürzlich nach Bremen berufener Professor für Epidemiologische Methoden und Ursachenforschung.

Weiterer Höhepunkt zum Abschluss des Peer-to-Peer Netzwerktreffens war der Vortrag von Konrad H. Stopsack, kürzlich nach Bremen berufener Professor für Epidemiologische Methoden und Ursachenforschung im Fachbereich Human- und Gesundheitswissenschaften der Universität Bremen sowie Leiter der Abteilung für Epidemiologische Methoden und Ursachenforschung am Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS. Prof. Stopsack erforscht, wie Krankheiten entstehen und verhindert werden können. Sein Schwerpunkt liegt auf Prostatakrebs, Krebsvorstufen und Risikofaktoren, die das Risiko für chronische Erkrankungen beeinflussen. In seinem Vortrag gab er Einblick in seine Forschung zum Thema „Histopathology-based AI scores for predicting prostate cancer survival“.

Ein anschließendes Get-together bot den Teilnehmenden die Möglichkeit zum weiteren Austausch und rundete das Event ab.

Netzwerk-Treffen

Die Treffen des Peer-to-Peer-Netzwerks Künstliche Intelligenz finden jeweils am ersten Freitag im Monat von 12:00-13:30 Uhr statt und sind offen für erfahrene Wissenschaftler:innen aller Mitgliedseinrichtungen der U Bremen Research Alliance. Bei Interesse melden Sie sich bitte bei der Koordinatorin Dr. Monika Michaelis.

Übersicht der geplanten Treffen in 2025:

07.02.2025Biosignal-Hub (Prof. Dr.-Ing. Tanja Schultz)
07.03.2025AI4Prevention (Prof. Dr.-Ing. Horst K. Hahn)
04.04.2025LSC Digital Public Health (Prof. Dr. Hajo Zeeb)
06.06.2025Small Data (Dr. Felix Putze)
05.09.2025UBRA / LAC IJCAI zu den Planungen  
(Prof. Dr.-Ing. Tanja Schultz, Prof. Dr. Dr. h.c. Frank Kirchner)
07.11.2025Metamaterialien (Dr. Dennis Phillip)