Peer-to-Peer-Netzwerktreffen KI beim LSC Digital Public Health

Am 4. April 2025 lud das Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie - BIPS das Peer-to-Peer Netzwerk Künstliche Intelligenz ein. Das monatlich von der U Bremen Research Alliance veranstaltete Treffen bietet erfahrenen Forschenden aus den Mitgliedseinrichtungen eine Plattform, um sich zum Thema KI und ihre Anwendung auszutauschen. Dieses Mal gab Prof. Dr. Hajo Zeeb Einblick in die beiden Förderphasen des Leibniz ScienceCampus Digital Public Health Bremen, um sich im Anschluss mit den anwesenden Expert:innen über ein mögliches Nachfolgeprojekt auszutauschen.

Von Merle El-Khatib/ Maren Emde

08. Apr 2025

Prof. Dr. Hajo Zeeb stellt den Leibniz ScienceCampus Digital Public Health Bremen vor.   © Michaelis / UBRA

Prof. Dr. Hajo Zeeb, Leiter der Abteilung Prävention und Evaluation am Leibniz-BIPS sowie Sprecher des Leibniz ScienceCampus Digital Public Health Bremen (LSC DiPH), Prof. Dr.-Ing. Horst K. Hahn, , Sprecher des UBRA-Leitprojekts Künstliche Intelligenz (KI) sowie Institutsleiter des Fraunhofer MEVIS und Dr. Monika Michaelis, Koordinatorin des UBRA-Leitprojekts Künstliche Intelligenz (KI), begrüßten die Teilnehmenden. Zur Einleitung gab Professor Zeeb einen Rückblick in die erste Förderphase des LSC DiPH. Dieser vereint ein großes Bremer Netzwerk, das in der zweiten Phase auf Oldenburg ausgeweitet wurde, aus den Gesundheitswissenschaften. Public Health zielt darauf ab, die Gesundheit von Individuen und Gemeinschaften durch gemeinsame gesellschaftliche Anstrengungen zu fördern und zu verbessern. In jüngerer Zeit sind verschiedene digitale Technologien entstanden, die dasselbe Ziel verfolgen. Im LSC DiPH untersuchen die Wissenschaftler:innen wie die Digitalisierung Public Health unterstützen kann. Dabei stehen beispielsweise Fragen nach der Fähigkeit verschiedener Bevölkerungsgruppen zur Nutzung (Health Literacy) im Vordergrund und wie der Digital Divide überkommen werden kann.

Angesichts der rasant zunehmenden Zahl gesundheitsbezogener digitaler Technologien ist auch ein systematisches Framework notwendig, um deren Nutzen aus Public-Health-Perspektive zu bewerten.  Ein solches in der ersten Förderphase entwickeltes Framework unterstützt Entwickler:innen, Evaluator:innen, Entscheidungsträger:innen sowie Forschende bei der systematischen Entwicklung und Bewertung digitaler Public-Health-Interventionen. Eine Intervention im Bereich der öffentlichen Gesundheit ist jede Anstrengung oder Politik, die versucht, die geistige und körperliche Gesundheit auf Bevölkerungsebene zu verbessern. Das LSC DiPH Framework bietet einen umfassenden Überblick über Kriterien zur Bewertung digitaler Public-Health-Interventionen. Diese Kriterien sind als offene Fragen formuliert und in Themenbereiche gegliedert, die interessierte Akteur:innen durch ein breites Spektrum entscheidender Aspekte bei der Entwicklung und Bewertung digitaler Public-Health-Interventionen leiten.

Ausgehend von der ersten Phase, in der Konzepte und Anwendungsbereiche von Digital Public Health (DiPH) untersucht wurden, verlagert sich in der zweiten Förderphase der Fokus darauf, die gewonnenen Erkenntnisse in die Praxis umzusetzen und Anwendungen in der Praxis zu überprüfen. Ziel ist es, konkrete Herausforderungen im Bereich der öffentlichen Gesundheit anzugehen und einen nachhaltigen Beitrag zur Gesundheit der Bevölkerung zu leisten. Als einen aktuellen Use Case aus der zweiten Phase stellte Professor Zeeb die Untersuchung von digitalen Anwendungen zur Tabak Prävention vor.

Dr. Laura Maaß präsentiert Ergebnisse ihrer Dissertation.   © Schönfeld

Dass Digital Public Health auch das Gesundheitssystem im Ganzen in den Blick nehmen muss, zeigte Dr. Laura Maaß, die in der ersten Förderphase im LSC DiPH promovierte und nun im Campus als Postdoc arbeitet. In ihrer Dissertation hat sie ein Tool entwickelt, das die Vorbereitung eines Gesundheitssystems auf die Digitalisierung evaluieren kann und dabei alle Bereiche von Public Health in die Reifegradmessung einbezieht. Dies umfasst unter anderem technologische Infrastruktur, rechtliche Rahmenbedingungen, oder soziale Aspekte.

Inhalt der sich anschließenden Diskussion mit den Teilnehmenden war der geplante Antrag für ein Nachfolgeprojekt des LSC DiPH. Professor Zeeb stellte aktuelle Überlegungen im Bereich „Digitale Prävention“ vor. Hier galt es in der Expert:innen-Runde Schnittmengen und Synergien zu identifizieren, um Ressourcen und Infrastruktur innerhalb der Mitgliedseinrichtungen der U Bremen Research Alliance optimal zu nutzen und zu erweitern. Die Teilnehmenden gaben vielfältige Impulse und es fand reger Austausch statt.  

Ein anschließendes Get-together bot den Teilnehmenden die Möglichkeit zum weiteren Austausch und rundete das Treffen des Peer-to-Peer-Netzwerks KI in der U Bremen Research Alliance ab.

Netzwerk-Treffen

Die Treffen des Peer-to-Peer-Netzwerks Künstliche Intelligenz finden jeweils am ersten Freitag im Monat von 12:00-13:30 Uhr statt und sind offen für erfahrene Wissenschaftler:innen aller Mitgliedseinrichtungen der U Bremen Research Alliance. Bei Interesse melden Sie sich bitte bei der Koordinatorin Dr. Monika Michaelis.

Übersicht der geplanten Treffen in 2025:

07.02.2025Biosignal-Hub (Prof. Dr.-Ing. Tanja Schultz)
07.03.2025AI4Prevention (Prof. Dr.-Ing. Horst K. Hahn)
04.04.2025LSC Digital Public Health (Prof. Dr. Hajo Zeeb)
06.06.2025Small Data (Dr. Felix Putze)
05.09.2025UBRA / LAC IJCAI zu den Planungen  
(Prof. Dr.-Ing. Tanja Schultz, Prof. Dr. Dr. h.c. Frank Kirchner)
07.11.2025Metamaterialien (Dr. Dennis Phillip)